Sind Eier gesund für Hunde? Eier sind großartige Allrounder bei der Fütterung von Hunden und bringen jedes Hundefell zum glänzen > Erfahre mehr über Eier beim barfen

Eier für Hunde: gesund oder gefährlich?

Sind Eier für Hunde gesund oder gefährlich? Der Artikel klärt auf und gibt Tipps zur Fütterung von Eiern als Ergänzung zur Hundenahrung.

Neben Osterlamm und Spargel sind Eierspeisen zu Ostern der Klassiker! Warum Eier nicht nur für uns
Zweibeiner in ihrer Vielfalt und ihren gesunden Inhaltsstoffen kaum zu toppen sind? Wir haben die
wichtigsten Fakten und Zubereitungsideen rund ums Ei für dich und deinen Vierbeiner zusammengetragen.

Eier in der Rohfütterung

Zuerst einmal sollte klar sein, dass auch das Ei roh gefüttert wird. Ein Ei enthält neben Protein und Fett auch viele gutverdauliche Substanzen, viele Vitamine, essentielle Fettsäuren, Spurenelemete und die Eierschale ist ein prima Calciumlieferant. Einzig das Eiklar sollte man weglassen, da erstens Avidin darin enthalten ist, eine antinutritive Substanz, die leider ein absoluter Biotinbinder ist und somit Mangelerscheinungen hervorrufen kann, und zweitens ein Trypsinhemmstoff im Eiweiß enthalten ist, der zu Verdauungsstörungen führen kann. Zwar gibt es darüber geteilte Meinungen, aber im Zweifelsfall lieber auf Nummer sicher und Eiklar trennen!

Wie oft darf man Eier füttern?

Eier sind eine tolle BARF-Zutat und sollten ruhig regelmäßig im Napf landen. Zwei bis drei mal pro Woche
kannst du das Menü für deinen Hund bedenkenlos mit einem Ei veredeln. Da beim Kochen der Eier wertvolles Biotin aus dem Eigelb zerstört wird, ist es sinnvoll rohe Eier zum BARFen zu verwenden. 

Das Eigelb

Ein wahres Superfood ist das Eigelb. Es enthält 13 unterschiedliche Vitamine. Darunter befinden sich die fettlöslichen Vitamine A, D und E sowie die wasserlöslichen B-Vitamine (B1, B2, B6, B12, Folsäure, Niacin und Pantothensäure). Genauso findest du die meisten anderen Nährstoffe (insbesondere Natrium, Kalium, Phosphor, und Eisen) sowie Carotinoide im Eigelb, auch Eidotter genannt. Fast ein Drittel des Eigelbs besteht aus Fetten oder fettartigen Substanzen. Davon bestehen 65 % aus ungesättigten Fettsäuren. In einem Eidotter sind ca. 250 mg Cholesterin enthalten. Der biologische Emulgator Lezithin liegt im Eigelb frei oder an Albumine gebunden vor. Er bindet Cholesterol, das somit nur noch teilweise vom Organismus aufgenommen werden kann. Lecithin wirkt außerdem nervenstärkend und entgiftend. Bei Temperaturen zwischen 65 und 70 Grad Celsius bekommt Eigelb eine feste Konsistenz. Aufgrund des enthaltenen Biotins hat es den Ruf, deinem Vierbeiner besonders glänzendes und gesundes Fell zu bescheren.

Das Eiklar

Wie ein Puffer liegt das Eiklar um das Eigelb herum, beziehungsweise schwimmt das Eigelb im transparenten Eiklar, auch Eiweiß genannt. Es dient dem Küken, dass sich bei einem befruchteten Ei entwickeln würde, als zusätzliche Nahrungsquelle und gleichzeitig als Schutzbarriere vor Bakterien. Im Gegensatz zum Dotter ist das Eiklar nahezu fettfrei und enthält kaum Kohlenhydrate – zu 90 % besteht es aus Wasser. Wie bereits erwähnt, enthält Eiklar im rohen Zustand Avidin und kann einen Biotinmangel verursachen.

Die Eierschale

Aufgrund der Verletzungsgefahr sollte Eierschale nicht im Ganzen, sondern in zermahlener Form gefüttert werden. Verunreinigungen sollten vor dem Mahlen gründlich entfernt werden. Eierschale ist ein hochwertiger Calciumlieferant, der beim BARFen oft eingesetzt wird, besonders falls Hund oder Katze keine Knochen vertragen. Mit seinem hohen Calcium- und geringen Phosphoranteil eignet sich das Eierschalenpulver ideal als Zusatz zu Phosphorhaltigen BARF-Mahlzeiten. Calcium unterstützt die natürliche Blutgerinnung, Muskelarbeit und Knochenbildung. Damit trägt es maßgeblich zur Gesundheit deiner Fellnase bei.

Rohe Eier – gesund oder gefährlich?

Bezüglich der Fütterung roher Eier sind viele Tierbesitzer verunsichert. An dieser Stelle wollen wir aufklären, wie du rohe Eier auf gesunde Weise und sicher füttern kannst.

Biotinaufnahme gefährdet durch Avidin

Wie wir wissen, ist im Eigelb das wasserlösliche B-Vitamin Biotin enthalten, das der Organismus deines Vierbeiners braucht, um unter anderem glänzendes Fell aufzubauen. Im Eiklar ist Avidin enthalten, ein viel größeres Protein. Es hat die Eigenschaft, dass es für den Körper wertvolles Biotin binden kann und so die Aufnahme in die Zellen verhindert. Die Bindung zwischen Avidin und Biotin ist übrigens eine der stärksten, in der Biologie bekannten Verbindungen. Nun stellt sich uns die Frage, ab welcher Aufnahme von Avidin es tatsächlich zu einem Biotinmangel kommt: Nehmen wir an, ein Eiklar mit 33 g Gewicht enthält etwa 3,6 % Protein. Davon sind 0,05 % Avidin, dann entspricht das ca. 1,8 mg. Biotin ist im Eigelb mit etwa 10 μg enthalten. Ein Molekül Avidin kann vier Moleküle Biotin binden. Sieht man sich die Konstellation dieser Mengen an, wird klar, dass vom enthaltenen Biotin nicht mehr viel übrig bleibt. Daher ist es zwar empfehlenswert, Eigelb roh zu füttern, um das enthaltene Biotin nicht beim Kochen zu zerstören. Eiklar sollte jedoch nicht roh gefüttert werden, um einem Biotinmangel vorzubeugen.

Ovomucin – der Verdauungshemmer

Es gibt sogar noch einen weiteren Grund, warum Eiklar in gegarter Form besser bekömmlich ist: Eiklar enthält neben Avidin auch das Protein Ovomucin, das eines der wichtigsten Verdauungsenzyme (Trypsin) hemmt und so zu Verdauungsproblemen führen kann.

Salmonellen – eine Gefahr?

Häufig sind Salmonellen ein Thema, wenn es um die Rohfütterung von Eiern geht. Hier können wir dich beruhigen. Sofern dein Vierbeiner gesund und fit ist, stellen Salmonellen für ihn keine Gefahr dar. Die Magensäure der Fleischfresser ist um ein Vielfaches stärker als die von uns Zweibeinern. Sie tötet Salmonellen in der Regel zuverlässig ab. Bei Welpen, alten Hunden und Tieren mit geschwächtem Immunsystem ist jedoch Vorsicht geboten. Außerdem ist in unserem eigenen Interesse eine gute Hygiene im Umgang mit rohen Eiern von Bedeutung. Eier sollten daher nur dann gefüttert werden, wenn diese auch wirklich frisch sind. Umso frischer das Ei, desto geringer ist die Gefahr einer Infektion mit Salmonellen. Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) beträgt bei Eiern 28 Tage. So kannst du leicht vom MHD zum Legedatum zurückrechnen und weißt, wie alt das Ei genau ist. Du kannst aber auch einen Frischetest durchführen, indem du das Ei in ein Glas mit Wasser legst. Ist das Ei frisch sinkt es sofort nach unten und bleibt auf dem Boden liegen. Je älter das Ei ist, desto leichter schwimmt es nach oben.

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