Der Urahnen des Hundes ist der Grauwolf „Canis Lupus“- dem die meisten Rassen zwar optisch nur noch wenig ähneln, was jedoch nicht heißt, dass dies auch für die inneren Organe gilt. Magen und Darm sind von der äußerlichen Veränderung nämlich quasi unberührt geblieben. Ebenso das Gebiss unserer Hunde, denn das hat noch die gleichen Strukturen wie sein wilder Vorfahre: die langen Fangzähne und schmalen Kauflächen sind bei Hund und Wolf lediglich Werkzeug zur Zerreißung und Aufnahme von Fleischteilen, die dann im Ganzen heruntergeschlungen werden. Um den Hund also artgerecht zu ernähren, kann für den BARF Speiseplan einiges beim Stammesvater abgeguckt werden. Was hat dem Wolf geschmeckt, womit hat er es ergänzt und was lag ihm eher schwer im Magen.
Fleisch und Gemüse – auch in der Natur sehr beliebt
Im Gegensatz zur Katze war der Wolf nie ein reiner Fleischfresser, auch wenn Fleisch den Hauptbestandteil seiner Ernährung ausmacht. Der Hund ist genau wie der Wolf ein Carni-Ominivorer, der lateinischen Begriff für einen Fleisch- und Allesfresser. Ergänzt wurden Knochen, Innereien und Fleisch aber auch beim Raubtier in der Wildnis mit Gemüse, Obst und Kräuter – durch die Aufnahme von Fallobst, Wildkräutern sowie dem Inhalt des Magen-Darm-Traktes der Beutetiere. Der Mageninhalt der gerissenen Beute war dabei besonders wertvoll für den Speiseplan, denn durch die bereits stattgefundene Vorverdauung fiel es dem Wolf leichter, die pflanzlichen Bestandteile zu verdauen und zu verwerten. Das Gleiche gilt bis heute für den Hund: pflanzliche „Beilagen“ müssen klein geschnitten, gegart oder wahlweise püriert werden, damit der Vierbeiner einen ernährungsphysiologischen Nutzen davon hat. Die enthaltene Faser der pflanzlichen Komponenten dienen einer verbesserten Verdauung, treiben die Darmbewegung an und liefern wichtige Nährstoffe, vor allem Vitamine. Wird der tägliche Schmaus mit frischem Obst und Gemüse ergänzt, erreicht man somit eine besonders gesunde und ausgewogene Nährstoffversorgung mit einer ausbalancierten Darmflora für den Hund.
Auf leisen Pfoten – die Vorfahren der Katze
Genau wie beim Hund, nur noch extremer, ist der Stoffwechsel einer Katze darauf ausgerichtet hauptsächlich tierisches Eiweiß zu verdauen und daraus seine Energie zu ziehen. Die Katze ist jedoch ein reiner Fleischfresser und braucht nur einen sehr geringen pflanzlichen Anteil in ihrer Ernährung. Unsere Samtpfoten stammen von der afrikanischen Falbkatze ab und sie haben von ihr nicht nur das spärliche Trinkverhalten, adaptiert an ein Leben in der Wüste, übernommen. Auch der Speiseplan ist von der Evolution unberührt geblieben.
In freier Wildbahn jagten die Vorfahren der Katze als typischer Einzelgänger auf eigene Faust meist kleinere Beutetiere. Diese wurden direkt nach der Jagd frisch und sofort verspeist. Die frische Beute liefert neben Fleisch auch Taurin und durch die enthaltene Flüssigkeit Wasser. Der Wasserbedarf der Katze wird somit fast ausschließlich über die Beute gesichert, was auch beim BARF Speiseplan berücksichtigt werden muss. Saftiges Rohfleisch satt kommerziellem Trockenfutter schmeckt einer Katze deswegen nicht nur besser, sondern kommt ihrer Natur und jahrhundertalten Ernährungsform auch am Nächsten.
Ähnlich wie beim Hund wird über den Magen-Darm-Trakt der Beutetiere ein geringer Anteil an pflanzlichem Beiwerk aufgenommen, was Mineralien und gesunde Ballaststoffe für die Katze liefert. Im BARF Menü für die Katze darf deswegen neben einem Fleischanteil von ungefähr 99 % gerne etwas Pflanzliches beigemengt werden, damit die Samtpfote mit allem versorgt ist, was sie benötigt. Wichtig hierfür ist auch der Zusatz von Taurin. Diese wichtige Aminosäure kann der Katzenstoffwechsel nicht selber produzieren und muss deswegen über die Nahrung mit aufgenommen werden. In freier Wildbahn wurde das wertvolle Taurin über das klassische Beutetier Maus geliefert, denn ihr Fleisch enthält davon besonders hohe Mengen. Wer seinen Hund oder seine Katze barft, bietet seinem Tier damit nicht nur eine besonders gesunde Ernährung sondern eine, die auch ihren Vorfahren geschmeckt, hätte.
TEXT Marie Büttmann
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