Das Hauptziel der Ernährung für ältere Hunde ist es, die Gesundheit und das optimale Körpergewicht zu halten, sowie chronischen Erkrankungen vorzubeugen. Belastende Situationen, plötzliche Veränderungen des Tagesablaufes und jede andere Form von Stress sind zu vermeiden, um dem Hundeorganismus keine zusätzlichen Herausforderungen zu stellen und alle Stoffwechselprozesse zu optimieren – für ein langes und gesundes Hundeleben.
Angepasster Energiebedarf
Mit steigendem Alter sinkt der Energiebedarf des Hundes, aufgrund der verringerten Stoffwechselrate und der verminderten körperlichen Aktivität. Je nach Temperament des Tieres kann der Energiebedarf um 20- 40 Prozent sinken. Um ein Übergewicht und dicker werden des Hundesenioren zu vermeiden, sollte deswegen ab sofort weniger Fett und Energie auf dem Speiseplan stehen. Möglicherweise müssen auch die Portionen verkleinert werden, je nachdem wie viel sich der ältere Vierbeiner noch bewegt und sich vom Gewicht her entwickelt.
Wichtige Protein-Depots
Mit dem Alterungsprozess baut sich die fettfreie Körpermasse – sprich die Muskeln ab – sodass die darin angelegten Proteinreserven kleiner werden. Die Mobilisierung dieser Reserven nutzt der Vierbeiner normalerweise um Stress zu kompensieren. Die Seniorenkost muss die fehlenden Protein-Depots durch einen erhöhten Gehalt an hochwertigem und leicht verdaulichem Protein ausgleichen. Dies bedeutet, dass die Mahlzeiten grundsätzlich viel wertvolles Fleisch und möglichst wenig Fett enthalten sollten, um dem veränderten Stoffwechsel und den fehlenden Eiweißreserven gerecht zu werden. Ideal zum Barfen für ältere Hunde sind aus diesem Grund magere Geflügelfleischsorten, Kalbfleisch oder auch Fischfilets geeignet.
Hochverdauliche Kost
Um die Verdauung und die Verwertung der Nährstoffe nicht zusätzlich zu belasten, sollten Senioren kein Getreide mehr erhalten, da die Kapazität zur Stärkeverwertung von Natur aus nicht sehr groß ist. Im Zuge des sich verlangsamenden Stoffwechsels im Alter nimmt die Fähigkeit zur Kohlen-hydrat-Verdauung weiterhin ab, sodass große Mengen an Getreide den Verdauungstrakt und Organismus des Senioren unnötig belasten. Klassische Altersleiden wie beispielsweise Arthrose werden über Getreide in der Nahrung zudem zusätzlich gefördert, da sich Entzündungszellen vorzugsweise von Kohlenhydraten ernähren.
Alte Hunde brauchen gesunde Vitamine
Da ältere Tiere durch ihre Anfälligkeit und etwaigen Krankheiten sehr stressanfällig sind, ist es wichtig, ihnen besonders viele Vitamine in Form von Gemüse und Obst zu verabreichen. So wird das Immunsystem unterstützt und Krankheitsrisiken gemindert. Für die Grenze vom erwachsenen Hund zum Senioren gibt es keine pauschale Grenze, da sich diese sowohl zwischen den Rassen, als auch zwischen den Größen des Hundes unterscheidet. Als Faustregel gilt, dass größere Hunde schneller altern, als kleine Hunde. So ist eine Deutsche Dogge bereits mit 5 Jahren ein Senior, während ein Jack Russel erst mit 14 Jahren zum älteren Eisen zählt. Als Hundebesitzer kennt man seinen Hund jedoch selber am besten und merkt, wenn Aktivität und Vitalität nachlassen.
Nahrungsergänzungen für ältere Hunde
Abgestimmte Gesundheitskräuter beugen Altersleiden des Herzens, der Nieren, und des Immunsystems vor und mildern diese ab:
Neuseeländische Grünlippmuschel
Diese wertvolle Muschel enthält in ihrem Fleisch einen hohen Gehalt an Glykosaminoglykanen, die einen positiven Effekt auf die Gelenkgesundheit haben. Bei chronischen Erkrankungen wie Arthrose oder akuten Gelenkentzündungen kann dem Hund damit sehr gut geholfen werden.
Artischocken
Das feine Gemüse bringt nicht nur einen guten Geschmack sondern wirkt sich auch positiv auf Leber und Galle des Hundes aus. Ebenso hilft sie bei Blähungen, Erbrechen und Gallensteinen.
Ingwerwurzel als gesunder Alleskönner
Ingwer wirkt schmerzstillend, löst Krämpfe, lindert Entzündungen, fördert die Verdauung und regt den Kreislauf des Tieres an.
Brennnessel regt die Durchblutung an
Sie ist bekannt für ihre positive Wirkung auf die Blutgefäße, die Durchblutung und die Anregung des Stoffwechsels.
Sanddorn für ein stabiles Immunsystem des Hundes
Er enthält viel Vitamin C sowie B-Vitamine, Carotinoide und Flavonoide. Er hat dadurch einen sehr positiven Effekt auf das Immunsystem des Hundes.
Schonende Ernährung für ältere Hunde
Ältere Hunde müssen nicht grundsätzlich anders ernährt werden, als sie es gewohnt sind. Allerdings lassen jetzt die Stoffwechselfunktionen etwas nach. Stellen Sie Ihren älteren Hund sensibel darauf ein.
Schonende, magere Sorten
Gehen Sie auf Ihr alterndes Tier ein, indem Sie ihm nach und nach mehr leicht verdauliche Fleischsorten geben. Denn mit dem Nachlassen der Stoffwechselfunktionen wird es diese Art der Kost besser vertragen. Geben Sie beispielsweise Blättermagen statt grünem Pansen oder feines Schlundfleisch anstatt Maulfleisch. Eine schonende Umstellung auf diese Nahrung wird sehr zum Wohlbefinden Ihres lieben Vierbeiners beitragen.
Umstellung auf Frischfleisch
Aufgrund der Sensibilität des Verdauungstraktes empfehlen wir für ältere Tiere die Umstellung von Industrienahrung auf Fleisch nur über einen ausgewogenen, längeren Zeitraum. Hier ist Ihr persönlicher Eindruck entscheidend: Ein fitter 10-jähriger Hund lässt sich sicherlich einfacher umstellen als ein ohnehin schon krankheitsanfälliges 6-jähriges Tier. Altersbedingte Krankheiten sollten Sie selbstverständlich jederzeit berücksichtigen. Für eine individuelle Beratung rufen Sie uns gerne an – wir beantworten Ihre Fragen persönlich.
Für ein langes, gesundes Leben
Bewegung ist auch bei alten Tieren das A und O. Natürlich lässt der Bewegungsdrang im Laufe der Zeit nach – und damit auch der Energiebedarf. Dennoch fördert jede Form der Bewegung die Durchblutung und die Aktivität aller Organe.