Ernährungsphysiologie von Katzen
Unsere Samtpfoten sind durch und durch Raubtiere und Fleischfresser – das zeigt sich nicht zuletzt in der Verdauung bei der Katze. Genau wie bei ihren Vorfahren, den afrikanischen Falbkatzen, den asiatischen Steppenkatzen und den europäischen Wildkatzen, ist die gesamte Ernährungsphysiologie unserer Katzen auf die Verdauung von Beutetieren hin optimiert. Die Verdauung bei der Katze beginnt dabei bereits im Maul.
Katzen haben ein perfektes Raubtiergebiss
Das Raubtiergebiss der Katze besteht aus 30 Zähnen, die bestimmte Aufgaben bei der Jagd und der Futteraufnahme erfüllen. Mit den Fangzähnen und Reißzähnen wird das Beutetier gepackt, festgehalten und durch einen Nackenbiss getötet. Die Zähne bilden ein Scherengebiss und ermöglichen der Katze, das Fleisch ihrer Beute in grobe Stücke zu zerteilen. Die kräftigen, spitzen Backenzähne sind in der Lage, auch Knochen, Knorpel und Sehnen zu zerteilen.
Katzen zermahlen ihre Nahrung nicht zu einem feinen Brei, sondern schlucken sie stückweise herunter. Die Speicheldrüsen produzieren Speichel, um die Brocken schlüpfrig zu machen, damit sie problemlos über die Speiseröhre in den Magen gleiten können. Anders als bei Pflanzenfressern hat der Speichel in der Verdauung bei der Katze nicht die Aufgabe, die Nahrung bereits vorzuverdauen. Erst im Magen beginnt die Zersetzung der Fleischbrocken.
Verdauung bei der Katze
Im Magen wird die Nahrung zersetzt
Die Nahrung bleibt während der Verdauung bei der Katze zwischen 2 und 8 Stunden im Magen. In der Magensäure sind Enzyme enthalten: Pepsine bauen Proteine ab, Lipasen spalten Fette auf. Die Magensäfte der Katze bestehen zu großen Teilen aus Salzsäure, die wesentlich aggressiver ist als bei Pflanzenfressern. Auf diese Weise werden potenziell schädliche Keime in der Nahrung direkt im Magen abgetötet. Schleimstoffe schützen die Magenwand vor der aggressiven Magensäure.
Durch Muskelkontraktionen im Magen wird der Nahrungsbrei mechanisch durchgeknetet, mit Schleim vermischt und als halbflüssige Mischung durch die Magenpforte in den Dünndarm geleitet. Dabei wird die Nahrung mit Galle versetzt, welche die Säure neutralisiert und den Nahrungsbrei alkalisch macht. So kann er vom Dünndarm besser weiterverarbeitet werden.
Im Dünndarm werden die Nährstoffe aufgespalten
Der nächste Schritt in der Verdauung bei der Katze ist der Dünndarm. Hier spalten Enzyme aus der Bauchspeicheldrüse und aus dem Darm die Eiweiße und Fette weiter auf. Das ist für die Verdauung bei der Katze essentiell wichtig, denn nur so werden die Nährstoffe soweit aufgespalten, dass sie verstoffwechselt werden können. Durch Falten in der Innenwand des Darmes werden die Endprodukte dieser Aufspaltung – Fettsäuren und Aminosäuren – absorbiert und zur Leber geleitet, die für den Stoffwechsel verantwortlich ist. Während der Verdauung bei der Katze bleibt der Nahrungsbrei lediglich zwei Stunden im Dünndarm. Auf diese Weise können sich potenzielle Krankheitserreger nicht ausbreiten.
Dem Rest des unverdaulichen Nahrungsbreis wird im Dickdarm das Wasser entzogen, damit er als Kot ausgeschieden werden kann. Dieser Vorgang dauert relativ lange – bis zu 24 Stunden. Insgesamt benötigt die Verdauung bei der Katze bis zu 36 Stunden.
Was die Verdauung bei der Katze über die Qualität des Futters aussagt
Qualitativ hochwertige Katzennahrung beinhaltet nur wenig unverdauliche Bestandteile, so dass die Ausscheidungen der Katze klein und fest sind. Sind die Häufchen dagegen groß oder weich, kann dies ein Zeichen für ein schlecht verdauliches Futter sein. Auch Verdauungsprobleme bei Katzen können auf minderwertiges Katzenfutter hinweisen. Bei der Verarbeitung der Ballaststoffe im Dickdarm entstehen Gase – das ist ein normaler Vorgang. Eine hohe Gasproduktion verursacht jedoch Blähungen, die ein Zeichen für einen zu hohen Ballaststoffanteil in der Nahrung sind.
Rohfleisch ist die ursprüngliche Nahrung der Katze und daher auch optimal verdaulich. Vielleicht fragen Sie sich jetzt: Was ist BARF eigentlich genau? Dann werfen Sie doch einen Blick in unser BARF Lexikon!