Der Hund stammt vom Grauwolf (Canis Lupus) ab. Von der Domestikation des Grauwolfes vor vielen Jahrtausenden bis zu unseren heutigen Haushunden hat die züchterische Entwicklung wenig Einfluss auf den Verdauungstrakt des Hundes genommen. Die von der Evolution unangetasteten Verdauungsvorgänge des Hundes sind somit immer noch auf eine überwiegend fleischhaltige Ernährung eingestellt. Diese Erkenntnis ist wichtig, um die artgerechte Ernährung des Fleischfressers zu verstehen und in allen Bereichen richtig anzuwenden.
Der Wolf jagt meist im Rudel, denn nur so war die Möglichkeit gegeben, größere Beutetiere zu erlegen. Teile der erlegten Beute, die nach dem großen Fressen übrig blieben, wurden teilweise vergraben und zu einem späteren Zeitpunkt in weniger frischem Zustand wieder hervor geholt (Wer einen Garten hat, weiß, dass unsere Hunde noch heute dieses Verhalten zeigen). So war es dem Wolf, möglich einen Vorrat für schlechtere Zeiten anzulegen. Und sollte es keine Vorräte geben oder Wölfe nicht im Rudel unterwegs sein, so werden selbstverständlich auch verendete Tiere, sogenanntes Aas, gefressen. Aas, also verwestes Fleisch, bereitet auch dem heutigen Haushund keine Probleme. Die Konzentration seiner Magensäure liegt ungefähr 60 mal höher als bei uns Menschen. Sie zersetzt somit zuverlässig alles, was in den Magen gelangt.
Selbstverständlich hat das von uns angebotene Fleisch, auch im an- oder aufgetauten Zustand, noch lange nicht den Status von Aas erreicht. Den Unterschied macht die bakterielle Entwicklung, welche erst im nicht gefrorenen Zustand fortschreitet. So lange Fleisch oder Gemüse eingefroren ist, befinden sich die Bakterien quasi im Tiefschlaf und können nichts zersetzen. Einfluss auf die Bakterien nimmt die Temperatur stets im Zusammenspiel mit der Zeit. Wenn Sie also aufgrund der Jahreszeit und der Paketlaufzeit an- oder aufgetaute Produkte von uns erhalten, so sind diese tatsächlich meist nur kurze Zeit an den Außenflächen aufgetaut. Sie können diese Produkte daher völlig unbedenklich nicht nur wieder einzufrieren, sondern später auch wieder verfüttern.
Die Bakterien konnten so quasi vor dem wirklichen Wachwerden wieder in den Tiefschlaf befördert werden. Aufgetautes, rohes Fleisch kann aus diesem Grund auch dann noch verwendet werden, wenn es leicht riecht oder verfärbt ist. Ihr Hund wird diesen Geschmack und Geruch lieben und was noch wichtiger ist: sehr gut vertragen. Aber Achtung: Im Gegensatz zur Rohware muss gekochtes Fleisch immer zügig verfüttert werden.
Wichtig ist immer eine Erkenntnis: würde Ihr Hund morgen während des Spazierganges einem flüchtenden Reh nachstellen, Ihnen verloren gehen und in der Natur auf sich allein gestellt sein – Ihr Liebling wüsste sofort und instinktiv sich allein zu versorgen, übrigens ohne Kochgeschirr oder Messbecher. Nur verständnislose Jäger oder der Straßenverkehr stellen eine Gefahr für entlaufene Hunde dar.