Interview mit Autorin Sabine Ruthenfranz
In Ihrem Buch „Spielekiste für Katzen“ möchten Sie Katzenhalter motivieren, mit ihren Samtpfoten zu spielen. Welche Spielvarianten gibt es?
Sabine Ruthenfranz: Die Spielideen lassen sich mit nur 8 Spielzeugen in Kombination mit alltäglichen Dingen aus dem Haushalt umsetzen. Mit dabei sind einerseits Jagdspiele für die aktiven Katzen, aber auch Lauerspiele. Mit diesen kommen auch ruhigere Katzen auf ihre Kosten. Denn häufig werden diese Katzen missverstanden, da sie bei Spielangeboten des Menschen nicht gleich wild durch die Wohnung flitzen. Solche Katzen brauchen besondere Spielanimation, auch wenn es für den Menschen scheinbar nicht wie Spielen aussieht.
Warum finden Sie, dass achtsames Spielen mit den Vierbeinern so wichtig ist? Was macht es mit der Katze? Und welche positiven Nebeneffekte hat es, miteinander zu spielen?
Durch meine Hausbesuche kenne ich viele Wohnungskatzen, die zweifelsohne meist sehr gut versorgt werden. Essen, Trinken, Kratzgelegenheiten usw. sind vorhanden. Aber geistige Anregung wird schnell mal vergessen und auch unterschätzt. Durch Langeweile können Verhaltensprobleme entstehen, manche Katzen werden lethargisch, übergewichtig und sogar depressiv. Darüber hinaus macht es viel Spaß, sich mit seinen Miezen zu beschäftigen, und es stärkt die Bindung.
Wenn ein Katzenhalter bisher kaum mit seinem Stubentiger gespielt hat, wie kann man ein Spiel beginnen? Und was mache ich, wenn meine Katze keine Lust dazu hat?
Spielen kann man (wieder) lernen. Das Wichtigste hierbei ist es, Geduld zu haben und die individuellen Vorlieben seiner Katze sowie geeignete Spielzeiten herauszufinden. Frisst die Katze gerade oder schläft tief und fest, ist es keine gute Zeit, um sie zum Spiel aufzufordern. Hat man das passende Spielzeug und eine gute Zeit gefunden, sollte man über längere Zeit zu festen Zeiten Spielsessions anbieten. Ebenfalls ist es wichtig, dass man ernsthaft versucht mit der Katze zu spielen. Wer nur lustlos die Spielangel schwenkt, wird weniger Erfolg bei der Animation seiner Katze haben.
Worauf muss ich achten, wenn ich die Samtpfote mit Angelspielen motivieren möchte oder eine Kordel einsetze?
Kordeln und Schnüre (auch Angelruten) sollten nie unbeaufsichtigt liegen gelassen werden, da sich Katzen damit strangulieren oder sie verschlucken können. Beim Spiel mit sehr dünnen Schnüren besteht zudem die Gefahr, die Katze an den Pfoten oder im Maul zu verletzen.
Vielen Dank für das Interview.
Das Interview führte Fritz & Anna-Redakteurin Sabina Pilguj