Der Sänger und Entertainer Robbie Williams heiratete im August 2010 seine Freundin Ayda Field. Die Medien berichteten, dass das Paar auf dem Weg zum Traualtar von 8 „tierischen Brautjungfern“ begleitet wurde. Schäferhund, Dogge, Wolfshund, Rottweiler & Co. sollten an diesem besonderen Tag dabei sein.
Hunde sind oft nicht nur Haustiere, sondern Freunde auf vier Pfoten, Lebensbegleiter, Fitnesscoach und Seelentröster. Da liegt es nahe, den eigenen Hund an diesem so wichtigen Tag an seiner Seite haben zu wollen. Eine Hochzeit mit Hund ist ein Erlebnis das verbindet und als besondere emotionale Erinnerung verbleibt.
Die Planung beginnt lange vor der Hochzeit
Ein Hund als Ehrengast des Brautpaares will gut überlegt sein, zumindest bedarf es einer intensiven Planung. Damit dieser Tag nicht in einem Desaster endet, sollten sich die Hundebesitzer genau überlegen, ob ihr Hund dem Trubel gewachsen ist und nicht durch zu viel Stress bei der Festlichkeit überfordert werden könnte. Im Vordergrund sollten immer die Befindlichkeiten des Hundes stehen. Für einige Hundepersönlichkeiten kann eine Betreuung in einer Tierpension oder bei Bekannten angenehmer sein, da sie durch den Stress nicht völlig überfordert wären. Besonders, wenn die Hunde sehr temperamentvoll, unruhig oder hibbelig sind. Ein solches Verhalten kann für das Brautpaar und die Gäste sehr schnell unangenehm werden. Wer möchte schon in seiner festlichen Kleidung von einem Hund angesprungen werden?
Wenn Hunde aus Überforderung oder Langeweile anfangen zu kläffen oder zu jaulen, können sie als sehr störend empfunden werden. Wer einen gut sozialisierten und entspannten Hund hat, darf sich über diesen besonderen Hochzeitsgast jedoch freuen. Vorab sollte vor allen Dingen abgeklärt werden, wann und wie lange der Hund anwesend sein soll. Einige Hundefreunde möchten ihren Vierbeiner bei der kirchlichen Trauung an ihrer Seite haben – oder nur für das Hochzeitsfoto. Andere möchten ihren Vierbeiner auch beim Hochzeitsmahl und beim anschließenden Tanz dabei haben. Ist der Zeitfaktor festgelegt, sollten auch die Gäste informiert werden. Schlimm wäre es, wenn die Brautjungfern oder Brauteltern eine Hundehaarallergie haben oder an einer Angst vor Hunden leiden. Doch es müssen noch weitere Fragen beantwortet werden.
Darf Ihr Hund mit in die Kirche?
Es ist nicht überall selbstverständlich, einen Hund mitzunehmen. Doch gerade bei einer Hochzeit ist es wichtig, sich vorher ausführlich zu informieren:
- Beim Standesamt sollte nachgefragt werden, ob dort Hunde geduldet werden.
- Wenn der Hund bei der kirchlichen Trauung dabei sein sollte, vorausgesetzt, es ist ein ruhiger Hund, muss unbedingt abgeklärt werden, ob der Hund mit ins Gebäude darf. Einige Kirchen veranstalten Tiergottesdienste und sind offen für tierische Besucher, andere wiederum nicht. Dann muss der Hund draußen mit einem Tiersitter warten. Grundsätzlich wäre es anzuraten, den Hund für die Festlichkeit einer ihm bekannten Person anzuvertrauen.
- Bei der Wahl der Hochzeitslocation oder der Örtlichkeiten ist es wichtig abzuklären, ob Hunde erlaubt sind.
- Wer sich für den Tag der Heirat einen besonderen Wagen leiht, sollte unbedingt den Eigentümer fragen, ob ein Hund mit ins Auto darf. Ansonsten muss abgeklärt werden, wer den Hund mitnimmt.
Wer übernimmt die Hundebeteuung während der Hochzeit?
Braut und Bräutigam sind an diesem aufregenden Tag mit so vielen Dingen beschäftigt, dass sie sich nicht zu 100 % um den Hund kümmern können. Besonders dann, wenn es sich um eine große Hochzeitsfeier handelt. Der Hund braucht eine vertraute Person, die sich fürsorglich und verbindlich um ihn kümmert. Die Person sollte den Hund an der Leine mit sich führen bzw. ihn dem Brautpaar zwischendurch abnehmen. Neben einer Betreuungsperson, die u. a. auch für sein Wohlbefinden und regelmäßige Gassigänge sorgt, dürfen auch wichtige Accessoires nicht fehlen: eine Leine, eine Lieblings-decke, Hundenapf und Hundefutter, Hundekotbeutel, ganz besondere Leckerlis und evtl. auch ein Kauknochen. Falls der Hund an eine Box gewöhnt ist, darf diese gerne auch mitgenommen werden. Ein Lieblingsspielzeug oder Quietschetier kann für den richtigen Augenblick beim Fotografen hilfreich sein. Um all diese Dinge sollte sich auch der Hundesitter kümmern. Ebenso sollte abgeklärt werden, wo der Hund untergebracht werden kann, wenn es ihm zu viel wird. Es ist besser, sich vorab Gedanken für den Notfall zu machen. Bei der Feier sollte der Hund auch nicht unbedingt unangeleint herumlaufen. In dem Trubel könnte er unbemerkt weglaufen oder irgendwelchen Unsinn machen. Wenn er zu später Stunde noch anwesend ist und die Gäste zu lauter Musik das Tanzbein schwingen, sollte der Hund eine ruhige Rückzugsmöglichkeit haben, wo er in Ruhe schlafen kann.
Soll Ihr Vierbeiner mit auf das Bild?
Wohl auf jeder Hochzeit werden vom Brautpaar Erinnerungsfotos gemacht. Wird ein professioneller Fotograf engagiert, sollte dieser Erfahrung mit der Fotografie von Hunden haben. Es erfordert etwas mehr Geduld und Einfühlungsvermögen, wenn Tiere vor der Linse in Szene gesetzt werden sollen. Nur so kann der richtige Blick den ganz besonderen Augenblick für die Ewigkeit einfangen.
Der Hund als Teil der Zeremonie
Hat der Hund eine ganz besondere Begabung oder ein Talent, können diese durchaus eine Bereicherung für die Hochzeitsfeier sein. Apportiert beispielsweise der Hund mit Begeisterung und lernt sowieso gerne Tricks und Kunststücke, können Sie ihm antrainieren, das Blumenkörbchen zu tragen oder gar die Ringe zu überreichen. Es gab sogar schon Hochzeiten, auf denen der Vierbeiner zur Überraschung der Braut die Rosen überreichte. Der Vierbeiner lag dann bei der Trauungszeremonie direkt neben dem Altar. Dies sollte aber intensiv geübt werden und vor allen Dingen auch an Orten mit hohem Ablenkungspotential. Wem solch ein Training jedoch nicht liegt, kann den Ehrengast auch einfach nur mit einer Fliege (den Rüden) oder einem Blumenhalsband (die Hündin) schmücken. Viele Paare haben bestimmt ihre ganz eigenen Vorstellungen von ihrem perfekten Tag mit dem Hund.
Der perfekte Tag mit Ihrem Hund
Vorab sei angemerkt: Wer sich für eine Hochzeit ohne Hund entscheidet, sollte beim Lesen dieser Zeilen kein schlechtes Gewissen bekommen. Ihr Hund wird es Ihnen nicht übel nehmen und das Brautpaar eliminiert einen möglichen Stressfaktor bereits im Voraus. Ist der Wunsch jedoch groß, dass der eigene Hund oder sogar die Hunde dabei sein sollen, ist es eine ganz persönliche und individuelle Entscheidung. Wer sich vorab intensive Gedanken macht und immer das Wohl seines Vierbeiners im Auge behält, wird mit seinem Hund den allerschönsten Tag im Leben teilen können und diesen auch immer in Erinnerung behalten. Aber man sollte immer bedenken: Ein Hund ist keine Maschine und auch bei der allerbesten Vorbereitung und Planung kann mal etwas schiefgehen. Das Leben läuft eben nicht immer nach Plan, aber genau das macht es so spannend. Und falls doch mal etwas schiefgeht, ist es dennoch ein wunderschöner Gedanke, dass der eigene Hund am schönsten Tag des Lebens Teil der Hochzeitsgesellschaft war. Was gibt es Schöneres?