BARF bei Leishmaniose
Mit seinem Vierbeiner in den Urlaub zu fahren, ist eine schöne Vorstellung. Doch das gemeinsame Feriengebiet sollte sorgfältig ausgewählt werden – in warme Regionen reist ein Risiko mit: die von Sandmücken übertragene Infektionskrankheit Leishmaniose. Mehrere Millionen Hunde gelten in Europa als betroffen. Davon sind in Deutschland über hunderttausend Fälle bekannt. Die meisten der hiesigen Patienten stammen aus dem Auslandstierschutz oder haben im Mittelmeerraum (z. B. in Spanien, Portugal oder Griechenland) ihren Urlaub verbracht.
Kleiner Stich, große Wirkung
Wenn in südlichen Gefilden die Nachttemperatur 20°C nicht unterschreitet, werden Sandmücken aktiv. Mit eintretender Dämmerung schwirren die Insekten aus, um sich eine Blutmahlzeit zu suchen. Die tropischen Parasiten können ihre Opfer nicht betäuben und unbemerkt zustechen. Deshalb fliegen sie auf schlafende Wirte. Nicht jede Sandmücke trägt gefährliche Erreger in sich, aber die Menge der Insekten macht es aus. In Mittelmeerländern ist die Leishmaniose unter Hunden weit verbreitet. Selbst wenn sich regionale Rassen wie der Podenco teilweise erst nach bis zu hundert infizierten Stichen anstecken. Dafür kann bei nordischen Typen (z. B. Huskys) schon ein einziger Kontakt mit den sogenannten Leishmanien ausreichen. Einen schützenden Impfstoff oder ein sicheres Insektenmittel gibt es nicht. Immerhin können Leishmanien in unseren deutschen Mückenarten nicht überleben.
Sind die Parasiten in den Körper gelangt, nisten sie sich in den Organen oder im Knochenmark ein und bleiben so lange unbemerkt, bis das Immunsystem beginnt, die Eindringlinge zu bekämpfen. Von der Ansteckung bis zum Ausbruch einer Leishmaniose können Jahre vergehen. Erst dann lassen sich Antikörper im Blut nachweisen. Wenn der Hund nach dem Urlaub negativ getestet wurde, kann das Ergebnis einige Jahre später tatsächlich ganz anders aussehen. Zu den ersten körperlichen Anzeichen der in Schüben auftretenden Erkrankung gehören Abgeschlagenheit und Appetitlosigkeit. Im weiteren Verlauf kommen unter anderem geschwollene Lymphknoten, ein empfindlicher Bauch sowie Haut- und Fellveränderungen hinzu. Wird die Leishmaniose beim Hund nicht behandelt, führt sie zum Tod durch Nierenversagen.
Eine lebenslange Behandlung
Hat der Tierarzt die Krankheit beim Vierbeiner diagnostiziert, kann man deren Symptome durch Medikamente lindern. Betroffene Hunde müssen ihr Leben lang behandelt werden. Allgemein wird dazu eine proteinreduzierte Diät empfohlen. Auf bindegewebsreiche Zutaten, wie Pansen und Euter sollte bspw. gänzlich verzichtet werden. Gut geeignet ist Muskelfleisch mit wenig, aber dafür hochwertigem Eiweiß, wie zum Beispiel mageres Fleisch vom Huhn, Pute, Kalb oder Fisch. Weiter senken kann man den Proteingehalt im Futter, indem man den Fettgehalt erhöht. Generell sollte bei Leishmaniose möglichst ebenfalls wenig Purin (keine Innereien) und Phosphor (keine Knochen) in der Nahrung enthalten sein. Da diese Bestandteile beim Barfen allerdings essenziell sind, da sie viele wichtige Nährstoffe liefern, müssen sie zwingend korrekt substituiert werden.
Besonders wichtig bei Leishmaniose ist eine gute Nierenfunktion, die durch Flüssigkeit positiv beeinflusst wird. Frisches Trinkwasser muss stets zur Verfügung stehen und es macht Sinn, das BARF Menü mit kräftigender Brühe anzureichern. Entsprechend häufiger sollte Dein Vierbeiner auch die Möglichkeit zum Wasserlassen erhalten. Die körpereigene Entgiftung wird außerdem durch die pulverisierte Süßwasseralge Chlorella unterstützt. Hochwertiges Lachsöl liefert wertvolle Fettsäuren und Hagebuttenschalenpulver stärkt mit viel Vitamin C das Immunsystem. Die artgerechte Rohfütterung eignet sich optimal, um an Leishmaniose erkrankte Hunde ihren Bedürfnissen entsprechend gesund zu versorgen.
UNSER TIPP: In südlichen Regionen gibt es weitere gefährliche Krankheiten (z. B. Babesiose, Ehrlichiose oder Dirofilariose). Am sichersten ist es, Risikogebiete mit dem Hund konsequent zu meiden.