Symptome wie ein aufgeblähter, runder Bauch mit harter Magenwand, spastische Versuche sich zu Erbrechen und eine deutliche Schmerzensäußerung lassen schnell die Alarmglocken schrillen. Während das Tier selber immer teilnahmsloser wird, ist nun höchste Eile geboten, denn die beschriebenen Symptome sind klassische Anzeichen für eine Magendrehung. Die im Fachbegriff als „Torsio ventriculi“ bezeichnete Verlagerung des Magens kann sehr schnell lebensbedrohlich werden, so dass jede Minute zählt. Bereits bei den ersten Anzeichen muss unverzüglich ein Tierarzt aufgesucht werden, um Langzeitschäden für das Tier zu vermeiden.
Auslöser für die Entstehung einer Magendrehung kann vieles sein. Bis heute sind nicht alle Risiken und Ursachen für ihre genaue Entstehung bekannt. Gesichert scheint jedoch zu sein, dass vor allem größere Hunde prädestiniert für die schmerzhafte Magenverlagerung sind. Rassen wie Labradore oder Rottweiler haben ab einem Alter von ungefähr fünf Jahren bereits ein erhöhtes Risiko für die Torsio ventriculi. Klassische Riesenrassen, wie die Deutsche Dogge sind sogar schon ab einem Alter von drei Jahren besonders gefährdet.
Auch Senioren gehören zur potentiellen Risikogruppe, da ihre Bänder und Sehnen nicht mehr ganz so stramm sind, wie bei ihren jüngeren Kollegen.
Die Veranlagung bei Hunden
Die Veranlagung für die tückische Magen-Erkrankung wird sehr wahrscheinlich vererbt, was bedeutet, dass den Züchtern eine große Verantwortung für ihre Vermeidung obliegt. Wie viele andere Erkrankungen auch, wird die Torsio Ventriculi durch Inzucht und eine zu geringe Vermischung des Erbguts innerhalb einer Rasse gefördert. Haben Elterntiere oder Geschwister bereits eine Neigung zur Magendrehung angezeigt, so sind andere Hunde der gleichen Linie häufig auch betroffen.
Verlauf einer Magendrehung
Bei der Torsio Ventriculi dreht sich der Magen des Hundes um die eigene Achse, wodurch alle Zugänge und Blutgefäße des Magens und der benachbarten Gewebe abgeschnürt werden. Durch das Abklemmen der Blutgefäße kann der Magen nicht mehr richtig durchblutet werden.
Die anatomische Unterbrechung betrifft neben der Blutzufuhr auch den Eingang des Magens (Speiseröhre) und den Magenausgang (Darm). Da nichts in den Magen gelangen oder aus ihm austreten kann, sammeln sich schnell Gase in diesem, wodurch das Tier aufbläht und eine sehr harte Bauchdecke bekommt.
Ohne eine sofortige Korrektur der Mißlage des Magens kann es innerhalb von kurzer Zeit zum Tod des Vierbeiners kommen. Bei kompletten Drehungen, die sich nicht spontan korrigieren, muss das Tier operiert werden.
Prophylaxe und Risikogruppen
Welche Prophylaxe ist bei einer Magendrehung sinnvoll?
Über das Futter und die Portionierung der Mahlzeiten wird viel Einfluss auf die Entstehung einer Magendrehung genommen. Nach jeder Fütterung muss der Vierbeiner in Ruhe sein Futter verdauen können. Spiel und Spaß direkt nach dem Fressen sind für den vollen Magen keine gute Idee. Durch die Schwerkraft und die hektischen Bewegungen kann es schnell zu einer Drehung kommen. Mit Gassi-Gang und Spielen muss deswegen entweder gewartet werden oder der Auslauf auf einen Zeitpunkt vor dem Fressen verlegt werden.
Die Mahlzeit an sich sollte dem Vierbeiner in ruhiger Atmosphäre vorgesetzt werden. Durch andere Hunde oder Zweibeiner kann sich der Hund gestört fühlen, was zu einem hastigen Fressen und Aufgasen des Magens führen kann. Dies erhöht das Risiko für eine Magendrehung.
Weiterhin ist es ratsam dem Hund statt einer riesigen Mahlzeit besser zwei kleinere Portionen morgens und abends anzubieten, damit der Magen nicht zu stark gefüllt wird. Ein praller und schwerer Magen belastet den Halteapparat des Organs zusätzlich.
Welche Hunde sind anfällig für Magendrehungen?
Sehr nervöse Hunde sind weitere Risikokandidaten für eine Magendrehung, da durch die Ausschüttung der Stresshormone der Magen in stärkerer Bewegung ist. Hier muss mit viel Fingerspitzengefühl vorgegangen werden. Ein gleichmäßiger Tagesablauf und ruhiger Alltag helfen dem Vierbeiner sich zu entspannen.