Was tun bei Schnittwunden?
Schnell wird auf dem Gassigang eine Glasscherbe übersehen und es tropft Blut aus der Hundepfote. Erste Maßnahme hierbei ist zunächst das Entfernen aller eingedrungenen Teile, sowie sonstiger Verunreinigungen wie Sand und Schmutz. Die einfachste Methode ist das Auswaschen der Wunde mit Leitungswasser. Unterwegs kann die mitgebrachte Wasserflasche die Rettung zur Wundreinigung sein. Ist die Wunde gründlich gewaschen, muss der betroffene Bereich mit einem sauberen, nicht fusselndem Tuch abgetupft werden. Anschließend wird die Verletzung im besten Fall mit einer Wunddesinfektionslösung aus der Apotheke behandelt.
Wunden richtig verbinden
Für den Weg zum Tierarzt sollte ein Verband angelegt werden. Dieser hat drei wichtige Aufgaben zu erfüllen: Er soll eine Blutstillung bewirken, die Wunde schützen und die betroffene Gliedmaße ruhig stellen. Um die spätere Untersuchung durch den Tierarzt nicht zu erschweren, wird der provisorische Verband ohne Salben oder Jod-Tinktur angelegt. Die Stelle wird mit einer sauberen Kompresse sorgfältig abgedeckt und diese mit einer elastischen Fixierbinde befestigt. Ist die Verletzung unterwegs passiert und kein Verbandszeug zur Hand, kann ein Halstuch als Ersatz verwendet werden. Fixiert mit Gassibeutel und Haargummi, wird schnell ein zuverlässiger Wundschutz gezaubert.
Der Schock – eine unterschätze Gefahr
Zusätzlich zur eigentlichen Verletzung und abhängig von ihrer Schwere, kann sich das Tier in einem Schockzustand befinden. Ein Schock kann bis zum Kreislaufversagen führen. Zu erkennen ist er an einer Minderdurchblutung der Schleimhäute. Ein Tier im Schock ist ein absoluter Notfall und verlangt augenblickliche medizinische Hilfe. Der Vierbeiner muss gewärmt werden und schnell viel Flüssigkeit verabreicht bekommen. Auf diesem Wege kann der Kreislauf sprichwörtlich aufgefüllt und wieder in Schwung gebracht werden.
Schnelle Hilfe bei Vergiftungen
Ein Notfall ganz anderer Art ist die Aufnahme von Gift. In solchen Fällen ist ein rasches Handeln oft lebensrettend. Wenn es möglich ist, sollte das aufgenommene Gift mitgenommen werden. So kann dem Tierarzt die Wahl der richtigen Behandlung erleichtert werden. Besonders gefährlich ist die Aufnahme von Rattengift, was über eine Aufhebung der Blutgerinnung im Körper wirkt. Die effektivste „Erste Hilfe“-Maßnahme bei Vergiftungen ist die Gabe von Kohletabletten. So wird die Giftaufnahme im Körper verzögert. Anschließend sollte möglichst sofort ein Tierarzt aufgesucht werden.
Das gehört in die Notfallapotheke
- Sterile Gaze / nicht fusselndes Tuch
- Desinfektionslösung zur Wundreinigung
- Kompressen (incl. Kompressen mit Metallbeschichtung)
- Verbandwatte
- Elastische Fixierbinden
- Schere
- Pinzette (zur Beseitigung von Fremdkörpern aus der Wunde)
- Handschuhe
- Maulkorb/Schnauzenband (bei aggressiven Hunden oder Angstbeißern zur Fixierung während der Behandlung)
- Arnika (zur Unterstützung der Behandlung)
- Rescuetropfen (zur Beruhigung)
- Betaisodona Salbe (zur Behandlung von kleinen Schrammen)