Offiziell anerkannte Schweißhunde
Eingegliedert in die FCI-Gruppe 6, Sektion 2 befindet sich eine kleine Auswahl besonders geprägter Rassehunde. Die Alpenländische Dachsbracke, der Hannoversche Schweißhund sowie der Bayerische Gebirgsschweißhund bilden die einzigen drei offiziell anerkannten Schweißhunde, welche bei der Jagd eingesetzt und meist nur in besonderen Notsituationen gerufen werden.
Wird während einer Jagd ein Tier nicht sofort erlegt, sondern nur angeschossen, soll jeder Jäger seiner waidmännischen Pflicht folgen und die Nachsuche zum Auffinden des krankgeschossenen Tieres schnellstmöglich herbeiführen. Helfen können die Schweißhundeführer mit Ihren hochspezialisierten Schweißhunden. Schweiß ist die jagdliche Bezeichnung für das Blut des Wildtieres, welches durch Abtropfen eine Spur hinterlässt, die auch als Schweißfährte oder Schweißspur bezeichnet wird. Die Arbeit des Schweißhundes wird als Nachsuche bezeichnet.
Voraussetzung für eine erfolgreiche Nachsuche ist unbedingte Ruhe, Wesensfestigkeit und ein hochsensibler Geruchssinn des Hundes. Schweißhunde sind in der Lage, witterungsunabhängig die Fährte des kranken Tieres aufzunehmen und über viele Kilometer zu folgen. Nicht selten erstrecken sich die Nachsuchen über mehrere Stunden bis in die Dämmerung, teilweise sogar bis in die folgenden Tage. Erfahrene Jäger, aber auch die Schweißhunde, können aufgrund der hinterlassenen Spur unterscheiden, an welcher Stelle das Tier getroffen wurde. Dies ermöglicht eine Einschätzung der Dauer einer Nachsuche.
Besonderheiten des Schweißhundes
In Einzelfällen gibt es keine sichtbaren Schweißspuren. Dennoch können Hunde aufgrund des vom Tier ausgeschütteten Adrenalins auch dieser, nicht ersichtlichen, Fährte folgen und somit ein schnelles Auffinden des Tieres ermöglichen. Aber woher weiß der Hund, in welche Richtung er suchen soll? In Fluchtrichtung des Tieres werden Gräser zertreten und dadurch Gärungsprozesse in Gang gesetzt. Diesen Gärungsgasen aber auch Geruchsstoffen wie Schuppen oder Haaren folgt der Hund. Die Gase nehmen ab, andere Geruchsstoffe intensivieren sich, je näher der Hund dem Tier kommt. So hat jede Flucht eines Tieres ein ganz eigenes Geruchsbild.