Nicht jeder Vierbeiner ist für die Reise gemacht
Auch gegen Erbrechen und Übelkeit während des Reisens kann dem Tier über spezielle Mittel geholfen werden. Diese sollen verhindern, dass dem Vierbeiner im Auto auf großer Fahrt schlecht wird. Je nachdem, wie empfindlich der Vierbeiner auf die große Fahrt reagiert, können pflanzliche und homöopathische Mittel oder spezielle Medikamente vom Tierarzt genutzt werden.
Medikamente vom Tierarzt
Gut bewährt haben sich die noch sehr neuen Medikamente für den Hund, die den Wirkstoff Maropitant enthalten. Dieser blockiert die Bindung der Substanz P, des wichtigsten nervalen Botenstoffes, der für die Auslösung des Brechreizes verantwortlich ist. Erbrechen kann durch die verschiedensten Reizarten verursacht werden. Die Nervenbahnen, die die Reize weiterleiten, laufen alle im Brechzentrum des Gehirns zusammen und lösen dort das Erbrechen aus. Werden diese durch das Medikament geblockt, wird ein Erbrechen sehr effektiv verhindert.
Aus der eigenen Hausapotheke
Reisetabletten mit dem Wirkstoff Dimenhydrinat aus dem Humanbereich wirken bei Hunden nicht ganz so gut wie bei uns Menschen, können aber für lange Fahrten im Notfall eingesetzt werden. Sie sind jedoch nicht für den täglichen Gebrauch geeignet, da sie müde machen und das Tier auch leicht sedieren können. Insbesondere im Notfall oder auf sehr langen Reisen haben sich die Tabletten dennoch bewährt.
Pflanzenstoffe und Homöopathie
Pflanzliche Hilfe kann sich in Form von Ingwer-Tabletten geholt werden, die oft sehr gut wirken. Hier muss die Gabe alle 3 Stunden wiederholt werden, um den Effekt aufrecht zu halten. Homöopathische Mittel sind Cocculus D6 und Nux Vomica, welche besonders gut bei ängstlichen und sehr sensiblen Hunden eingesetzt werden können. Das „Allround-Talent“ Nux vomica hilft gegen Erbrechen und übelkeit – sogar im akuten Fall, wenn dem Hund bereits schlecht geworden ist. Mit beiden Mitteln muss 2 Stunden vor der Fahrt begonnen werden und anschließend muss die Gabe jede Stunde wiederholt werden.
Beruhigende Halsbänder
Ziemlich neu auf dem Markt sind Halsbänder, die dem Hund Angst und Stress nehmen sollen. Diese sondern gewisse Duftstoffe aus, die den Vierbeiner beruhigen sollen. Hier ist es ratsam, seinen Tierheilpraktiker oder Tierarzt zu Rate zu ziehen, da es sehr unterschiedliche Halsbänder gibt, die zum Einsatz kommen können. Gut bewährt haben sich Bänder mit caninen Pheromonen (Hormone), die auch an Sylvester oder bei sonstigen Extremsituationen vielen Hunden gute Dienste leisten können.