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Ist Barfen gut für Welpen?
Die BARF-Ernährung für Welpen ist nicht nur unproblematisch, sondern äußerst gesund und fördert ein gesundes sowie artgerechtes Wachstum. Welpen, die nach dieser Methode ernährt werden, zeigen in der Regel eine gesteigerte Aktivität und Agilität. Jedoch sollten einige Aspekte berücksichtigt werden:
- Aufgrund ihres Wachstums haben Welpen einen erhöhten Bedarf an Nährstoffen und benötigen eine größere Tagesfuttermenge im Vergleich zu ausgewachsenen Hunden.
- Dabei sollte die Fütterungsmenge zwischen 4% und 10% ihres Körpergewichts liegen.
- Aufgrund ihrer noch nicht voll entwickelten Beißkraft sollten Welpen zu Beginn ausschließlich gewolftes Fleisch und weiche Knochen wie Hühner– oder Entenhälse erhalten. Diese Knochen liefern das für gesundes Knochenwachstum essentielle Calcium.
Obwohl grundsätzlich jede Hunderasse mit der BARF-Methode ernährt werden kann, bedarf es individueller Anpassungen entsprechend den Bedürfnissen und Entwicklungsstadien der Welpen.
Was ist BARF?
Ob sich diese Ernährungsform für jeden Hund eignet und wie sich ein ausgewogenere BARF-Napf zusammensetzt, erklären wir Dir ausführlich: Was ist BARF? Herkunft und Erklärung.
Welpen barfen: So fängst Du an
Du solltest Dich vor der Abholung Deines neuen Familienmitglieds darüber informieren, wie der kleine Welpe seit seiner Geburt ernährt wurde. Es wird immer beliebter, auch die Welpen gleich zu barfen, wenn die Hündin bereits mithilfe von rohem Fleisch, Innereien und Knochen ernährt wird.
Wenn Dein Welpe durch seinen Züchter nur an Trocken- oder Nassfutter gewöhnt wurde, dann solltest Du die Umstellung auf die BARF-Ernährung schrittweise und langsam vornehmen. Zu Beginn solltest Du dem Kleinen noch sein gewöhnliches Futter geben. Nach und nach kannst Du dann eine der täglichen Mahlzeiten auf das Barfen umstellen.
Es ist äußerst sinnvoll, sich in der Welpenzeit noch einen Ernährungsberater zur Hilfe zu nehmen, denn durch die Wachstumsphase verändert sich das Gewicht Deines Vierbeiners wöchentlich, sodass auch die Fütterungsmenge entsprechend angepasst werden sollte. Achte darauf, dass die Futterration an das Wachstum Deines Welpen angepasst ist und ihm genug Energie über das Futter zugefüttert wird. Beachte außerdem, dass die Kalorienzufuhr nicht zu hoch ist und der Junghund keine unnötigen Pfunde bereits in jungen Jahren mit sich herumträgt.
Ab wann kann man Welpen barfen?
Im Idealfall wurde Dein neues Familienmitglied bereits beim Züchter gebarft, dann kannst Du diese Ernährungsform reibungslos fortführen. Grundsätzlich gilt, dass der Hund ab der 4. oder 5. Woche zusätzlich zur Muttermilch leicht verdauliches BARF bekommen darf. Sei als Züchter in den ersten Wochen noch vorsichtig, denn der Magen-Darm-Trakt Deines Welpen ist noch sehr empfindlich und kennt noch keine feste Nahrung.
Du solltest die Portionen anfänglich klein halten und lieber öfter am Tag füttern, statt große Portionen zu verabreichen. Ideal für Welpen ist fein püriertes oder gewolftes Fleisch, Knochen sollten anfänglich nur in gewolfter Form enthalten sein. Gut für den Einstieg eignen sich:
Welpen weiter an die Rohfütterung gewöhnen
4. bis 5. Woche
Ab der 4. bis 5. Woche kannst Du leicht verdauliches BARF-Fleisch zusätzlich zur Muttermilch zufüttern.
6. bis 7. Woche
Du kannst ab der 6. bis 7. Woche vorsichtig weiche Knochen hinzunehmen und schauen, wie Dein Welpe diese verträgt beziehungsweise wie gut er diese schon kauen kann. Auch Innereien vom Rind, vom Pferd oder vom Huhn dürfen jetzt gefüttert werden. Die Verwendung von Knochen ist individuell zu beurteilen, da es auch immer auf die Größe des Welpen ankommt.
Alternativ kannst Du Deinem Welpen auch über andere Quellen essentielles Kalzium zuführen. Hier eignet sich gut Knochenmehl, Welpenkalk oder gewolfte Hühner– oder Entenhälse.
Zu Beginn der Umstellung kann es zu Durchfall oder Erbrechen kommen. Wenn diese Symptome länger als zwei Tage andauern, solltest Du einen Tierarzt aufsuchen.
Nach 6 Monaten
Nach sechs Monaten können auch unsere Spareribs vom Rind, Lammknochen oder Knochen vom Reh & Hirsch verfüttert werden.
Unser Tipp: Ein Beratungsgespräch vorab mit Deinem Tierarzt oder einem Ernährungsberater ist empfehlenswert, um individuelle Ernährungshinweise zu erhalten.
Das richtige BARF für Welpen
Eine typische BARF-Ration besteht aus 80% Fleisch und 20% pflanzlicher Komponenten. Der Fleischanteil besteht zur Hälfte aus Muskelfleisch, dann Innereien, Pansen und Knochen.
Der pflanzliche Anteil teilt sich auf in: Gemüse, Obst, Kräuter und Öle, die wichtige Ballaststoffe, Vitamine & Co liefern. Durch die Komposition dieser Bestandteile ernährst Du Deinen Welpen oder Junghund bereits mit allen wichtigen Nährstoffen. Den erhöhten Kalziumbedarf kannst Du direkt über die Knochenkomponente oder auch durch Zusätze wie Knochenmehl abdecken.
Wenn Dein Welpe anfängliche Verdauungsprobleme aufzeigt, dann kannst Du das Fleisch auch kurz garen vor der Fütterung. Nach und nach verkürzt Du dann die Garzeit, sodass Du das Fleisch irgendwann roh verfüttern kannst.
Das solltest Du beachten:
❌ Schweinefleisch solltest Du auf keinen Fall roh verfüttern, sondern nur als abgekochtes Nassfutter oder Trockenfutter.
❌ Knochen dürfen keinesfalls gekocht werden, da sie sonst leicht splittern.
✅ Du kannst Deinem Welpen auch immer mal ein kleines Stück Fleisch als Leckerli aus der Hand füttern.
Richtwerte zur BARF-Futtermenge für Welpen als Tabelle
Als Faustregel gilt, dass die tägliche Futtermenge eines Welpen etwa 4-7% seines Körpergewichts entspricht. Dieser Gesamtbedarf wird dann auf 4-5 Mahlzeiten pro Tag aufgeteilt.
Unsere neuen Welpenmenüs enthalten eine genaue Fütterungsempfehlung auf der Verpackung an der Du Dich generell bei der BARF-Ernährung Deines Welpen orientieren kannst:
Kilogramm Körpergewicht | 0 - 3 Monate | 4 - 6 Monate | 7 - 9 Monate | 9 - 12 Monate | ab 12 Monate |
---|---|---|---|---|---|
0 - 2 kg | 70 - 90 g | 75 - 95 g | 70 - 85 g | 60 - 80 g | 50 - 60 g |
3 - 5 kg | 100 - 125 g | 110 - 135 g | 105 - 120 g | 90 - 110 g | 60 - 90 g |
6 - 10 kg | 140 - 225 g | 150 - 235 g | 145 - 215 g | 130 - 205 g | 115 - 175 g |
11 - 15 kg | 230 - 255 g | 235 - 270 g | 225 - 250 g | 210 - 240 g | 190 - 230 g |
16 - 20 kg | 255 - 290 g | 270 - 305 g | 250 - 295 g | 240 - 285 g | 230 - 280 g |
Darauf ist bei der Rohfütterung von Welpen zu achten
Generell solltest Du bei der BARF-Ernährung darauf achten, dass Du nur rohes & frisches Fleisch aus hochwertigen Quellen fütterst. Außerdem sind Hygiene und Sauberkeit bei der Fütterung entscheidend. Achte darauf, dass Dein vorportioniertes Fleisch luftdicht verschlossen ist und nicht zu lange aufgetaut im Kühlschrank oder außerhalb jeglicher Kühlung verweilt.
❌ Die Portionen sollten nicht zu groß sein und auch keine großen, schwer kaubaren Brocken Fleisch enthalten, da die Gefahr des Verschluckens zu hoch ist.
❌ Fertigfutter und BARF sollten nicht in der gleichen Mahlzeit vermischt werden, da die Verweildauer im Magen unterschiedlich lang ist und es bei Vermischung die Verdauung und den Stoffwechsel durcheinander bringen kann.
❌ Du solltest außerdem nicht zu viel zwischen verschiedenen Anbietern und Fleischsorten hin und her wechseln, da Du sonst Deinem Welpen die Eingewöhnungsphase erschwerst.
Passende BARF Zusätze für Welpen
BARF-Zusätze können helfen, den Nährstoffbedarf Deines Welpen abzudecken. Beachte bei der Fütterung von Zusätzen die Dosierungsempfehlungen, um einer Über- oder Unterdosierung entgegenzuwirken. Bei uns findest Du verschiedene Zusätze für Deinen Welpen oder Junghund:
Seealgenmehl besitzt einen hohen Anteil an Mineralstoffen und Spurenelementen. Es kann den Stoffwechsel und Knochenaufbau fördern.
Unser natürliches kaltgepresstes Lachsöl ist reich an wertvollen Omega-3-Fettsäuren und rundet die BARF-Mahlzeit gesund ab.
Alternative zur reinen BARF-Fütterung mit Teil-Barfen
Einige Hundebesitzer entscheiden sich dazu, nicht alle Mahlzeiten auf die BARF-Ernährung umzustellen. Beispielsweise füttern sie Trockenfutter am Abend und BARF am Morgen, da diese Fütterungsmethode weniger aufwändig ist als reines Barfen und/oder einen guten Einstieg bietet. Allerdings solltest Du hierbei stets den Energiebedarf Deines Hundes im Blick haben und die Fütterungsempfehlungen der beiden Futtermittel beachten, sodass Dein Hund trotz Mischfütterung die richtige Menge an Tiernahrung mit allen wichtigen Nährstoffen erhält. Zudem ist die Grundvoraussetzung für das Teil-Barfen, dass Dein Hund es verträgt und dass beide Fütterungsmethoden nicht direkt miteinander vermischt werden.