Warum schnurren Katzen eigentlich?
Wenn eine Samtpfote uns schnurrender Weise um die Beine streicht oder sich an uns kuschelt, können wir ihr Wohlbehagen erahnen. Schnurren ist den Tieren angeboren. Das Schnurren dient der natürlichen Kommunikation. Eine Katze, die schnurrt, signalisiert der Umwelt, dass sie sich wohlfühlt und rundum zufrieden ist. Aber das Schnurren der Katzen ist mehr als nur der Ausdruck von Wohlbefinden, es wird auch in Stresssituationen hervorgebracht. Es ist zu beobachten, dass ein Stubentiger nicht nur bei Stress, sondern auch bei Verletzungen schnurrt. Man geht davon aus, dass so die Selbstheilungskräfte aktiviert werden.
Schnurren heilt
Prof. Dr. Leo Brunnberg von der Poliklinik für kleine Haustiere an der Freien Universität Berlin Zehlendorf hat die Heilkräfte der Katze untersucht. Während seiner Forschungen hat er festgestellt, dass der Schnurrton eine Vibration erzeugt, die zunächst die Muskulatur anregt und sich auf die Knochen überträgt. „Die Vibrationen erhöhen die Knochendichte und wir wissen, heute, dass verletzte Knochen besser zusammenwachsen, wenn man sie bewegt, etwa mit Ultraschall“ so Dr. Leo Brunnberg.
Selbstheilungskräfte der Samtpfoten
Die Katze trägt ein großes Geschenk in sich, ihr Schnurren ist ihr Überlebensmechanismus, denn es ist ein sehr wirkungsvolles Mittel, Stress und Verletzungen selbst zu therapieren. Die Selbstheilungskräfte der Katzen sind auf so großes Interesse gestoßen, dass es intensiv erforscht wird. Technische Geräte, die ein Katzenschnurren erzeugen, werden heute zu therapeutischen Zwecken beim Menschen eingesetzt, wie beispielsweise das KST-2010 oder Galileo 2000.
Katzen beruhigen und tun uns Menschen gut
Schnurren beruhigt – und zwar nicht nur den Vierbeiner! Neueste Forschungen belegen, dass das Katzenschnurren in einem für den Menschen wohltuenden Frequenzbereich liegt. Der Frequenzbereich dieses heilsamen Brummtones liegt zwischen 25 bis 50 Hertz und hat auf uns Menschen eine entspannende Wirkung. Es soll den Blutdruck senken und bei den Menschen das sog. „Glücks- oder Gute-Launehormon“ Serotonin ausschütten. Menschen mit einer schnurrenden Katze im Arm fühlen eine entspannte Zufriedenheit. Beim Kraulen wird bei der Katze und auch beim Streichelnden außerdem das sog. „Wohlfühlhormon“ Oxytocin ausgeschüttet. Also, wer eine Katze im Arm hält erfährt einen doppelten Wohlfühlfaktor und eine Linderung vom Alltagsstress.
TEXT Sabina Pilguj