Die Katze und das Schälchen Milch – hartnäckig hält sich dieser Ernährungsmythos. Dabei ist pure Kuhmilch weder für Katzen noch für Hunde geeignet. Die meisten reagieren darauf mit Durchfall, was an der Laktase liegt, die dem Körper nach dem Säugen in der Welpenzeit nicht mehr ausreichend zur Verfügung steht. Das Enzym wird benötigt, um Milchzucker (Laktose) zu verstoffwechseln. Erhalten Säugetiere von klein auf an regelmäßig Milchprodukte, haben nur wenige von ihnen später Probleme. Allgemein leichter zu verdauen sind Milchartikel, denen Bakterien zugesetzt wurden. Auch Eier lassen sich in bestimmten Darreichungsformen besser verwerten. Generell werden diese Ergänzungen beim BARFen zum tierischen Anteil der Mahlzeit gezählt und sollten 5 % der Gesamtration nicht überschreiten.
Naturjoghurt
Probiotische Kur
Das Öffnen eines Joghurtbechers ist für viele Hunde und Katzen ein beliebtes Geräusch. Vierbeiner schlecken die cremige Milchspeise sehr gerne und vertragen diese meistens gut, da während der Fermentierung ein Großteil des Milchzuckers in Milchsäure umgewandelt wurde. Die lebenden Kulturen sind außerdem für ihre positiven Eigenschaften auf die Darmflora bekannt, weshalb sich probiotischer Naturjoghurt hervorragend als Kur nach einer Antibiotika-Behandlung eignet. Bitte keine Produkte mit Schokolade oder Zabaione füttern!
Quark
Proteinreiche Zutat
Aufgrund seines Geschmacks und seiner Konsistenz ist Quark ein häufiger Bestandteil in Hundekeks-Rezepten. Ein Löffelchen dieser säuerlichen Milchspeise ist auch bei Katzen willkommen. Wenn ein dünner Vierbeiner etwas aufgepäppelt werden soll, kann man ergänzend auf Quarkvarianten mit einem höheren Fettgehalt zurückgreifen. Aber auch Magerquark ist reich an wertvollen Aminosäuren und Proteinen (Eiweiße). Da diese bei der Herstellung mehrmals gewaschen werden, enthält purer Quark nur sehr wenig Laktose (Milchzucker).
Buttermilch
Fettarme Ergänzung
Durch die Zugabe von Milchsäurebakterien entsteht dieses gesunde Nebenprodukt bei der Butter-Herstellung. Im Vergleich zum Aufstrich enthält die Milch jedoch maximal 1 % Fett und gleichzeitig viele Vitamine (u. a. aus der B-Gruppe) und Mineralstoffe wie zum Beispiel Calcium oder Magnesium. Das fördert eine gesunde Haut, gute Nerven und kräftige Knochen. Als natürliches Light-Produkt eignet sich Buttermilch für Hunde und Katzen auch als Appetitanreger sowie zum schmackhaften Einweichen von Flocken oder Trockennahrung.
BARF Tipp: Rindereuter
Ziegenmilch
Gesunde Alternative
Grundsätzlich reagieren nicht alle Tiere auf jede Milch mit Intoleranz. Falls Ihr Vierbeiner also keine Speisen aus Kuhmilch verträgt, testen Sie die Gabe von Ziegenmilchprodukten. Diese haben eine andere Eiweißstruktur und ihre Fette sind leichter verdaulich, wodurch sie allgemein besser toleriert werden. Auch Allergiker und sensible Hunde oder Katzen können von nährstoffreicher Ziegenmilch als hochwertige Immunstärkung profitieren. Diese Ergänzung hat durch Hirten schon eine lange Tradition bei der Hundeernährung.
Colostrum
Exklusive Stärkung
In den Stunden nach der Geburt eines Kälbchens produziert die Mutterkuh rund 20 Liter Erstmilch. Davon benötigt der Nachwuchs etwa drei Liter – der Rest wird als wertvolle Nahrungsergänzung (auch für den Menschen) weiterverarbeitet. Colostrum liefert lebenswichtige Antikörper und stärkt das Immunsystem durch zahlreiche Vitamine und Mineralien. Der natürliche Cocktail aus bioaktiven Inhaltsstoffen versorgt Hunde und Katzen außerdem mit zusätzlicher Energie und kann das Wachstum sowie die Wundheilung positiv beeinflussen.
BARF Tipp: Rinderbällchen mit Colostrum für Katzen
Frischkäse
Bekömmliche Schonkost
Sollte Ihr Vierbeiner an leichten Magen-Darm-Problemen leiden, ist körniger Frischkäse zusammen mit gekochtem Reis und zartem Hühnchen die optimale Schonkost. Der fettarme Käse bringt kranke Tiere wieder auf den Geschmack und stärkt durch essentielle Aminosäuren. Wissenschaftlich wurde nachgewiesen, dass körniger Frischkäse bestimmte Erreger im Darm und sogar Kariesbakterien neutralisieren kann. Während einer Antibiotika-Behandlung sollte auf Milchprodukte verzichtet werden – im Anschluss sind sie dafür umso sinnvoller.
Käse
Aromatischer Snack
Für ein Stückchen Käse würden die meisten Vierbeiner fast alles tun – daher sind die geschmacksintensiven Happen begehrte Trainings-Leckerlis. Aufgrund seines relativ hohen Fettgehalts sollte Käse jedoch nicht täglich und nur in Maßen gefüttert werden. Dass Käse dem Geruchssinn des Hundes schadet ist ein Irrtum. Je länger eine Sorte reift, desto weniger Laktose ist enthalten und umso besser wird der Käse vertragen. Neben reichlich Protein liefert das beliebte Milchprodukt viele Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine.
Eier
Fellglanz pur
Ein hartgekochtes, abgekühltes Hühnerei samt Schale ist ein tolles Spielzeug und eine gesunde Delikatesse für den Hund. In diesem Zustand wird auch das Eiweiß vertragen, welches roh die Aufnahme von Biotin im Körper verhindert und zu Verdauungsstörungen führen kann. Daher sollten Hunde und Katzen den Fellglanz unterstützendes, rohes Eigelb nur separat erhalten. Ungewürztes Rührei kann unter die Mahlzeit gemengt den Appetit des Vierbeiners anregen und vor dem Verzehr gereinigte/gekochte Eierschale liefert viel Calcium.
Tipp: Rind und Huhn mit Eierschalenpulver & Taurin für Katzen